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Kreatives Offensivspiel ist trainierbar:

Angriffsvarianten schematisch üben!

Von Fabrizio D'Agostino

Angriffsschemata

Übungsform zur Schulung der Angriffsschemata

Analysiert man die Entwicklung des Fußballs, so ist nicht zu übersehen, dass in der Vergangenheit der Spielrhythmus und die Athletik massiv gesteigert wurden. In den 80'er Jahren sah man Spiele ohne große Rhythmusänderungen mit "bescheidener" Intensität, in denen der Gegner mit Einzelspielern unter Druck gesetzt wurde. 

 Dies erlaubte technisch versierten Spielern, sich ohne große Probleme aus der Gefahr zu befreien. Torchancen wurden viel durch technische Einzelleistungen rausgespielt, im klassischen Zweikampf Eins gegen Eins. 

 Heute ist das Spiel viel kompakter geworden, die Spieler sind laufend in Bewegung, ständige Rhythmuswechsel steigern die Dynamik. Zudem wird, auch durch die Zonendeckung, mit mehreren Spielern kollektiv, verteidigt, gepresst oder angegriffen. Somit hat jeder Spieler auch viel weniger Platz und Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Im heutigen Hochgeschwindigkeitsfußball ist es wichtig, gewisse Abläufe gespeichert zu haben. Somit verfügt man über mehr Lösungsansätze in entsprechenden Situationen.

Ziele:
Durch synchronisierte Laufwege und richtiges Timing die Fähigkeit der Spieler verbessern, die Räume zu öffnen und zu nutzen.
Die Spieldynamik erhöhen und durch Bewegungsabläufe
Kollektivangriffe tätigen. Gleichzeitig aber das Gleichgewicht der Mannschaft nicht verlieren.
Jedem Spieler mehrere Lösungsvarianten zur Verfügung zu stellen.

Ablauf des Trainings
Die Übungen sollten den Methodik-Leitsatz "vom einfachen zum schweren" verfolgen. Also von "ohne Gegenspieler" zu "mit passiven Verteidigern" bis "aktive Verteidiger". Ich empfehle zuerst nur mit Mittelfeld und Sturm zu üben. Dabei ist es wichtig, dass die Spieler verstehen, in welchen Situationen welche "Variante" von Vorteil ist. Es ist empfehlenswert ohne Gegner und mit z.B. nur drei Varianten zu starten.

Wichtig ist für den Trainer, genau zu beobachten und Fehler zu korrigieren. Danach lässt man den Spielern freie Wahl des Angriffes. Der Trainer sollte die Angriffe nun nicht mehr kommentieren. Jede Aktion sollte fertiggespielt wird, auch wenn ein Spielern sich nicht "wunschgemäss" verhält. Somit bleibt auch Platz für das Improvisieren. Denn auch im Spiel muss der Spieler instinktiv eine Variante wählen. Es gibt kein richtig oder falsch, sondern nur ein effektiv oder eben nicht. Zu einem späteren Zeitpunkt, können auch "Schattenspiele" gespielt werden (11:0) oder Spiele in Überzahl.

Ich habe in einer Präsentation (
hier) verschiedene Angriffsvarianten zusammengestellt. Die Angriffsvarianten sind speziell für Mannschaften mit dem 3-4-3 System ausgewählt. Sie sind aber auch im 4-3-3 effektiv.

Die Angriffsvarianten zeigen die Endform mit der ganzen Mannschaft und ist in zwei Teile gegliedert:

A) Angriffe mit Stürmer in Vorwärtsbewegung
B) Angriffe mit Einbezug des Mittelfelds (Bande)

Philosophie:
Durch richtiges Laufen Räume öffnen und nutzen.
Speziell gegen 4'er Ketten sind diese Angriffe eine effektive
Waffe, da die Abwehr-Kette durch die zwei Flügelspieler
in die Breite gezogen wird. Als Variante spielt man mit einem
"Linksfuss" am rechten Flügel und umgekehrt. Dies hat zur Folge, dass der Flügel mit seinem "starken" Fuss in die Mitte ziehen kann.

Wichtig:
Lasst euren Spielern Zeit. Die Bewegungsabläufe brauchen Zeit bis man Resultate sieht. Es sollte vor allem Wert auf das Timing gelegt werden. Nur flüssige Angriffe sind effektiv. Macht eure Spieler nicht zu Robotern! Es ist sehr wichtig, ihnen genügend Freiräume zu lassen.
Auf den Spielfeld werden bald Mischformen der geübten Angriffe zu sehen sein und somit auch ein variantenreiches Angreifen.

Viel Spaß

Fabrizio D’Agostino