Ursachen, Vorbeugung und Therapie:
Der lästige Muskelkater
Von Tobias Rolfes
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Häufig herrscht unter den Sportlern noch der Glaube, dass ein Muskelkater nach einer intensiven oder ungewohnten
Trainingsbelastung ein Beleg für richtige und harte Arbeit ist. Tatsächlich ist der Muskelkater aber auf eine Gewebeschädigung im Muskelbereich zurückzuführen. Sie ist zwar nicht
tragisch, kann aber durch vernünftig dosiertes Training verhindert werden.
Etwa eine Woche lang sind Schmerzen zu spüren
Der Muskelkater beginnt frühestens einige Stunden nach ungewohnten oder besonders intensiven Belastungen. Die
Muskeln schwellen an, sind steif, hart, kraftlos und druckempfindlich. Schmerzen bei Muskelkontraktion haben 1-3 Tage nach der ursächlichen sportlichen Betätigiung ihren
Höhepunkt. Etwa nach einer Woche sind keine Schmerzen mehr zu verspüren.
Unter den folgenden Bedingung kommt es bei Sportlern zu Muskelkater: körperlicher Aktivität nach langer Pause ungewohnte Bewegung
besonders starke Belastung (z.B. im Wettkampf)
Muskelkater ist die beste Vorbeugung eines Muskelkaters
So paradox es klingt, aber die beste Vorbeugung gegen Muskelkater ist, ihn für eine bestimmte Bewegungsform
schon einmal erlitten zu haben. Diese Wirkung hält über Wochen an. Die Erklärung: Nach Abklingen eines Muskelkaters besitzt der Sportler eine verbesserte
Koordination, eine verstärkte Belastbarkeit und die besonders empfindlichen Fasern sind zerstört worden.
Es dürfte aber andererseits sinnvoll sein, große Kräfte und Bewegungsausschläge am Anfang einer sportlichen
Aktivität zu vermeiden. Stattdessen sollte die Belastung langsam gesteigert werden, bis die Koordination verbessert ist. Empfehlenswert ist ein Cool-Down nach einer
intensiven Trainingeinheit (Auslaufen, Dehnen), obwohl es keine klaren Beweise für eine positive Wirkung gibt. Dr. Müller-Wohlfahrt (Vereinsarzt des FC Bayern München)
empfiehlt außerdem ein 10 bis 15 minütiges Entmüdungsbad in 37 bis 39 °C warmen Wasser.
Ruhigstellung und Schonung nach erlittenem Muskelkater
Tritt der Muskelkater trotzdem auf, ist im allgemeinen Ruhigstellung und Schonung der betroffenen Muskulatur zu
empfehlen. Wenn keine Muskelstarre aufgetreten ist, kann leicht gelaufen werden. Oft wird mit zunehmender Muskelerwärmung der Bewegunsablauf wieder besser. Es
sollte so lange gelaufen oder radfahren, bis sich eine erneute Ermüdung der Muskulatur ankündigt. Auf keinen Fall sollte die sportliche Belastung wiederholt werden, die den Muskelkater verursacht hat!
Bei schwerem Muskelkater empfiehlt sich zunächst ein oben beschriebenes Entmüdungsbad. Anschließend lässt Aqua
-Jogging, Fahrradfahren und Lymphdrainagen beim Physiotherapeuten die Beschwerden abklingen.
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